„Auf ein Wort, Herr Bischof“ – Limburger Weihbischof Löhr besucht MPS St. Blasius und stellt sich Fragen von Schülern und Lehrern

 

Im Rahmen seiner Visitationsbesuche, die den Limburger Weihbischof Dr. Thomas Löhr immer wieder durch das gesamte Bistum führen, machte er auch Station an der MPS. Damit stattete erstmals in ihrer inzwischen fast fünfzigjährigen Geschichte ein so ranghoher kirchlicher Vertreter der Schule einen Besuch ab. Nachdem der Termin für den Besuch nach den Sommerferien vom Leiter des Religionspädagogischen Amtes Limburg, Dr. Marc Fachinger, mit der Schulleitung vereinbart worden war, hatten die drei Religionslehrerinnen Sarah Metternich, Lisa Becker und Elisa Reitz zusammen mit ihrem Kollegen und Fachbereichsleiter Religion, Steffen Kandler, ein Konzept erstellt, das Schülerinnen und Schüler so viel es geht aus der Zuhörerrolle heraus und als den Besuch mitgestaltende Akteure hineinnehmen sollte.

Deshalb begann die Visitation nach einer herzlichen Begrüßung durch den Schulleiter der MPS, Reinhold Strieder sowie seine beiden Konrektoren Patrick Böhm und Annette Kohl mit einer als Frühschicht gestalteten Andacht. Frühschichten als ökumenisches Angebot des Fachbereichs Religion, sind an der MPS vor den kirchlichen Hochfesten Weihnachten und Ostern ein seit inzwischen vielen Jahren etabliertes Format und werden von Schülerinnen und Schüler immer wieder gut besucht. Die Frühschichten stehen dabei immer unter einem gemeinsamen Leitmotto.

„Ihr seid das Salz der Erde!“ Unter dieses Jesuswort aus dem Matthäusevangelium hatte das Vorbereitungsteam die Frühschicht anlässlich der Visitation gestellt und unterstützt von Schülerinnen und Schüler des 8. Schuljahres wurde seine Bedeutung durch ein Anspiel sowie individuell gestaltete Texte und kurze Gebete altersgemäß entfaltet. Mit dem Lied „Du stellst meine Füße auf weiten Raum“ und der Vorstellung eines kleinen Salztütchens als Giveaway und Erinnerung an die Frühschicht endete der erste Teil der Visitation und Bischof Löhr wurde von Sarah Metternich, die die anschließende Podiumsdiskussion leitete, auf die Bühne gebeten. Dazu kamen noch Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen (Chiara Abel, Katharina Löhr, Rosa Beck und Felix Theiß), die sich im Vorfeld bereit erklärt hatten mit dem Bischof das Gespräch zu suchen. „Auf ein Wort, Herr Bischof“, lautete der Titel, der bewusst offen gestaltet war. Nachdem er in seinem Eingangsstatement betont hatte, wie wichtig ihm Termine wie der an der MPS seien, da er in den Schulen erfahren könne, was Jugendliche betrifft, bekamen die Schülerinnen und Schüler Gelegenheit, die Fragen zu stellen, die sie einem Bischof vielleicht schon immer mal stellen wollten. Die von den beiden Religionskursen der 10. Klassen in gemeinsamer Arbeit vorbereiteten und von ihren Vertretern auf dem Podium vorgetragenen Anfragen, ergaben einen bunten Strauß und reichten von ganz persönlichen Dingen wie seinem Alltagsleben, über seine Motivation Priester zu werden und damit durch den Zölibat auch auf Frau und Kinder zu verzichten, bis hin zu den konkreten Aufgaben eines Weihbischofs und dem Arbeitsklima im Bischöflichen Ordinariat. Bischof Löhr nahm zu allem bereitwillig Stellung und blieb zur Zufriedenheit der Fragensteller keine Antwort schuldig. Auch nicht als es um das durchaus kontroverse Thema der Rolle von Frauen in der Kirche bis hin zum Priestertum ging.

Abschluss des Besuchs bildete nach einem kurzen Rundgang über das Schulgelände ein Imbiss, in dessen Rahmen eine Gesprächsrunde mit der Schulleitung sowie Vertretern des Fachbereichs Religion stattfand. Sowohl allgemeine Fragen schulischen und kirchlichen Alltags heute als auch die konkrete Situation an der MPS wurden dabei wechselseitig in offener Atmosphäre angesprochen.

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